die Etzlebener Gemarkung

Eine Gemarkung (auch Markung, in der Schweiz auch Gemarchen, in Österreich Katastralgemeinde) ist eine Flächeneinheit des Grundbuches. Sie bildet dort einen Grundstücksverband aus einer größeren Zahl von in der Regel zusammenhängenden Grundstücken bzw. Flurstücken. Zwischen Flurstück und Gemarkung befindet sich oft die Ebene der Flur.

Der Name einer Gemarkung entspricht meistens dem Namen der auf ihr befindlichen Siedlung. Eine Gemarkung ist jedoch keine Verwaltungseinheit. Trotzdem fallen die Grenzen (und meist auch die Namen) der modernen Verwaltungseinheiten (Grenzen einer Gemeinde, eines Stadtbezirkes, Stadt- oder Ortsteiles) oft mit denen einer Gemarkung zusammen. Allerdings wurden bei den Eingemeindungen seit den 1970er Jahren die Gemarkungen der zusammengelegten Gemeinden oft nicht mehr vereinigt, weswegen heute Gemeindegebiete oft mehrere Gemarkungen (bzw. – in Österreich – Katastralgemeinden) aufweisen. Bei früheren Gemeindefusionen hingegen wurden oft auch die Gemarkungen zusammengelegt.

Ursprünglich bedeutete (Ge-)Markung „Grenze“. Später entwickelte sich der Wortinhalt „Gemeindegebiet“ (das konnte neben dem Grundstücksverband auch Steuerbezirk, Bezirk des Gemeindegerichts und vieles andere bedeuten) oder auch „bestimmtes gemeindefreies Gebiet“. Die Gemarkungen wurden in der Regel genau dokumentiert und mit natürlichen, später auch künstlich gesetzten Markzeichen abgegrenzt. Zur Tradition vieler Gemeinden gehörte der jährliche „Untergang“, das ist das Abschreiten und Kontrollieren der Gemarkungsgrenze. Gemarkungen im heutigen Sinn gibt es seit Einführung des Reichskatasters durch das Bodenschätzungsgesetz von 1934. Durch sie wurden die Steuerbezirke abgelöst.

Quelle: Wikipedia Stand 2016, Bericht Pfarrers Lohmann Heimatglocken

 

die Etzlebener Gemarkung

Die Etzlebener Gemarkung weist eine Vielzahl von Flurbezeichnungen auf, die sich entweder an der Lage im Gemeindegebiet (Vor der Wiese), dem Eigentümer (Kirchfeld), der Bodenbeschaffenheit (Armut) oder der Nutzung (Pfarrsgarten, Gänseried) orientierten. Auch offenbaren die Bezeichnungen längst vergangene Landschaftsmerkmale und Gewässer (Ernsee, Entenpfuhl) oder vorkommende Tierarten (Kiebitz). Eine Besonderheit stellt die Bezeichnung "Kriegswiese" dar, welche an die Besatzung Etzlebens im Jahr 1757 durch 2000 Mann des Charles de Rohan, prince de Soubise im Zuge des siebenjährigen Krieges erinnert.

Daneben offenbarten sich durch einen Bericht (offenbar) aus dem Jahr 1972 weitere seinerzeit gebräuchliche Flurbezeichnungen, wie das Zigeunerloch, der Ruthengraben oder die Kiesklapper, welche aufgrund Umnutzung und der Änderung des Verlaufs der Lossa (und der Unstrut) verschwunden sind.

Luftbildaufnahmen

In nahezu regelmäßigen Abständen wurde und wird das Bundesgebiet und so auch das Thüringer Becken überflogen und werden Übersichtsaufnahmen gefertigt.

Im Vergleich der einzelnen Luftaufnahmen sind hierbei deutlich die Veränderungen im Laufe der Jahrzehnte zu erkennen. Insbesondere der Verlauf der Unstrut (und der Lossa) zeigt deutliche Änderungen nicht nur aufgrund der Begradigungen um 1970, welche auch zum Schicksal für die Werthmühle wurde.

Die alten Mäander (Flussbögen) der Unstrut, welche sich auch heute noch im Bodenbild abzeichnen veranschaulichen sehr schön die "Wanderung" der Unstrut über das Thüringer Becken in unserer Gegend.

(Quelle: Luftbilder: https://www.mdr.de/thueringen/geodaten-thueringen-portal-100.html)

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